Der deutsche Busen wird größer. Vor allem bei jungen Frauen

Peter Leerskov 21. Apr 2011

Die K-Frage

Wussten Sie, dass 80 Prozent der deutschen Frauen nicht die richtige BH-Größe tragen? Wer sich tagtäglich mit Dessous beschäftigt, kann Ihnen davon nicht nur ein Lied singen. Dessous haben es in sich. Sie sind ein spezielles Geschäft, von vielen aus der Oberbekleidungsbranche gerne belächelt. Hier geht es vor allem um Körbchengrößen, die K-Frage, weniger um " Look". Mode für Untendrunter, das war in Deutschland noch nie wirklich im Blickpunkt der Kundin – und damit auch des Handels. Praktisch und bequem soll es vor allem sein. Viel Basic, wenig Mode.

Doch das ist nicht der Weisheit letzter Schluss: Immer mehr junge Frauen haben einen großen Busen bei einem schmalen Körper. Das hat Auswirkungen auf die Unter-, aber auch auf die Oberbekleidung. Noch immer zwängen sich zu viele Frauen hinein in Blusen, die nicht passen. Noch immer finden viele nicht die richtigen Dessous. Dabei wächst die Zielgruppe – und damit das Potenzial für den Markt.

Für das Wäschebusiness – stärker noch als etwa für die Konfektion mit all den Sonder- oder Zwischengrößen – stellen sich hier völlig neue Herausforderungen. Der Anspruch an Lager- und Logistikinvestitionen steigt. 90 Größen für ein BH-Modell sind keine Ausnahme. Die Kapitalbindung ist riesig.  Abschriften sind da quasi programmiert. Hinzu kommt die Erwartung an hohe Beratungskompetenz, damit verbunden intensiver personeller Einsatz.

Quelle: Textilwirtschaft 21.04.2011